What can you makh, s’iz Amerike

Ein Kabarettlied von Aaron Lebedeff & Alexander Olshanetsky (1925). Es beschreibt den Verfall der Sitten in der Neuen Welt und ist ein schönes Beispiel für das „Jinglish“: das Einsickern englischer Vokabeln ins Jiddische.

What can you makh, s’iz Amerike!

װאָט קען יו מאַך, ס’יז אַמעריקע

s'iz Amerika

Keyn Amerike tzu kumen, hob ikh keyn mi geshport,
kh’hob gedenkt a rov tzu vern un farlosn zikh a bord.
Kh’hob gehat tzvey sheyne peyes, vi yeder frumer yid
Tzum sof onshtot a bord hob ikh di peyes oykhet nit.
Vet ir mir fregn: S’taytsh? Vi ken dos zayn?
Der terets derfun iz, libe fraynt mayn‘:

Vot ken you makh? Es iz Amerike!
Do in land do putzt men zikh azoy.
Vot ken you makh? Es iz Amerike!
Afile der yid hot dem ponim mitn goy.

Az fun peyes do zet men bay keynem nit keyn shpor,
Do trogn zikh di peyelech ale meydlekh gor.
Vot ken you mach? Es iz Amerike,
S’iz Amerike, un vot ken you makh?

Az do in Amerike iz altzding farkert,
Di mener – zey sheyvn zikh, un bay di vayber shprotzn berd.
Vot ken you mach? Es iz Amerike!
Oy, Amerike, un bol’she nye tchevo!

In Yurop makht men khasene yunge meydlekh gor,
Un nakher hobn zey kinder, vi es firt zikh punkt tzum yor,
In Amerike iz gor andersh, me nemt zikh zayt on shir
Me hot khassene do shpeter, nor di kinder hot men frier
Vet ir mir fregn: S’taytsh? Vi ken dos zayn?
Der terets derfun iz, libe fraynt mayn‘:

Vot ken you mach? Es iz Amerike.
Do ken pasirn altz, zog ikh aykh [akh],
Vot ken you mach? Es iz Amerike,
Az do aylt men zikh dokh mit a yeder zakh.

Do zukht men tzu seyvn ekspenses af gevis,
Derfar makht men di khassene tzuzamen mitn bris!
Vot ken you mach? Es iz Amerike!
S’iz Amerike un vot ken you makh!

Az khosn-kale fun der khupe aheym nor me geyt
Iz shoyn dortn a vigele mit a kind oykh ongegreyt!
Vot ken you makh? Es iz Amerike!
Oy, s’iz Amerike aleyn un ‚dets ol‘

Was kann man machen, das ist Amerika

s'iz Amerike

Nach Amerika zu kommen, habe ich keine Mühen gescheut,
Ein Rabbi wollte ich werden und mir einen Bart wachsen lassen.
Ich hatte zwei schöne Schläfenlocken, wie jeder fromme Jude.
Und jetzt habe ich weder Bart noch Schläfenlocken.
Ihr werdet mich fragen: sag, wie kann das sein?
Der Grund dafür, mein lieber Freund, ist:

Was kann man machen, das ist Amerika
Hierzulande kleidet man sich so.
Was willst du machen, das ist Amerika,
Da sieht der Jude sogar aus wie ein Goy (Nichtjude).

Schläfenlocken sieht man hier keine,
Dafür tragen hier die jungen Frauen sogar Locken!
Was kann man machen, es ist Amerika,
Das ist Amerika, und was kann man tun?

Denn hier in Amerika ist alles verkehrt herum:
Die Männer rasieren sich, und bei den Frauen sprießen die Bärte,
Was kann man machen, es ist Amerika,
Das ist Amerika, und was kann man tun?

In Europa feiert man Hochzeit, junge Mädchen gar,
Und danach kriegen sie Kinder, wie es sich gehört, genau nach einem Jahr.
In Amerika ist das anders, man nimmt sich eine Menge Zeit,
Hochzeit hat man da später, aber die Kinder schon früher!
Ihr werdet mich fragen: sag, wie kann das sein?
Der Grund dafür, mein lieber Freund, ist:

Was kann man machen, das ist Amerika,
Da ist alles möglich, sage ich euch.
Was willst du machen, es ist Amerika,
Und da beeilt man sich mit allem.

Da versucht man dann, Ausgaben zu sparen,
Und legt die Hochzeit direkt mit der Beschneidungsfeier zusammen.
Was kann man machen, das ist Amerika,
Es ist Amerika, und was kann man tun?

Wenn Braut und Bräutigam von der Brautfeier nach Hause kommen,
Steht dort schon eine kleine Wiege, mit einem Kind darin,
Was kann man machen, es ist Amerika,
Es ist Amerika, und so ist es!

Link

Aaron Lebedeff bei Youtube: www.youtube.com/watch?v=qmRZa8tGq_4