Dzhankoye

In Dzhankoye auf der Krim war ein landwirtschaftliches Depot, wo jüdische Kollektivbauern aus der Umbegung ihre Produkte ablieferten. Während der deutschen Besatzung wurde alles bis auf den Grund niedergebrannt.

Während es im zaristischen Russland Juden verboten war Land zu besitzen und es folglich keine jüdischen Bauern gab, hört man aus diesem Lied den Stolz der jüdischen Bauern auf ihre Anlage. Sie wollen ein lebendiges Vorurteil sein gegen alte antisemitische Vorurteile, dass Juden immer nur Krämer sein könnten.

(nach: „Jiddische Lieder“ von Hai & Topsy Frankl)

Dzhankoye

דזשאַנקױע

Az men fort kayn sevastopol,
Iz nit vayt fun Simferopol,
Dortn iz a stantsie faran.
Ver darf zukhn naye glikn?
S’iz a stantsie an antikl
In Dzhankoye, dzhan, dzhan dzhan

Hey dzhan, hey dzhankoye
Hey dzhanvili, hey dzhankoye
Hey dzhankoye, dzhan dzhan dzhan

Enfert yidn af mayn kashe,
Vu’z mayn bruder, vu’z Abrasher?
S’geyt ba im der trakter vi a ban
Di mume Leye ba der kosilke
Beyle ba der molotilke
In dzhankoye…

Ver zogt as yidn konen nor handlen
Esn fete yoych mit mandlen,
Nor nit zayn kayn arbetsman?
Dos konen zogn nor di sonim
Yidn, shpayt zey on in ponim
Tut a kuk af dzhan dzhan dzhan

trad.

Dschankoje

Wenn man nach Sewastopol fährt,
nicht weit ist von Simferopol,
Dort gibt es eine Station,
Wozu neues Glück suchen,
diese Station ist eine alte Kostbarkeit
In Dzhankoye, dhzan dhzan dhzan

Antwortet Juden, auf meine Frage,
wo ist mein Bruder Abraham,
Der Traktor läuft bei ihm wie eine Eisenbahn,
Die Tante Lea bei der Mähmaschine
und Bella bei der Dreschmaschine
In Dzhankoye, dhzan dhzan dhzan

Wer sagt, dass Juden nur handeln können,
und fette Suppe mit Mandeln essen,
Und kein Arbeiter sein können –
Das können nur die Feinde sagen,
Juden, spuckt ihnen ins Gesicht
Und guckt euch Dzhankoye an!