Kategorie: Jüdische Kultur
Pessach Das jüdische Pessachfest fällt ungefähr mit dem christlichen Osterfest zusammen. Es dauert sieben Tage, in diesem Jahr (5781) vom 28. März bis zum 04. April 2021. Gefeiert wird das Ende der Knechtschaft Israels und der Auszug aus Ägypten. In Erinnerung an die Tatsache, dass die Israeliten so rasch aus Ägypten ausziehen mussten, dass zum Säuern und Gärenlassen der Brote als Reisenahrung keine Zeit mehr blieb, wird während...
Das Gedicht „Di goldene pave“ (די גאָלדענע פּאװע) ist v.a. durch die Vertonung von Chava Alberstein bekannt. Eine Zeitlang war es in der Vertonung mit den Klezmatics in allen Tango-Salons sehr populär. Wir haben es 2014 für die CD „What Can You Makh“ aufgenommen und hatten es lange im Programm – auch heute noch gelegentlich (hach… Programm… hach… Konzerte…). Anna Margolin Rosa Lebensboym wurde am 21. Januar 1887...
Chanukka, das Lichterfest, gehört mit Purim zu den fröhlichen jüdischen Festen. Gefeiert wird in dieser Zeit die Wiedereinweihnung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem nach dem Sieg über die syrische Dynastie der Seleukiden. Bei der Wiedereinweihung entdeckten die Juden noch einen kleinen Rest Öl, der den Leuchter für einen Tag brennen lassen konnte. Wunderbarerweise brannte der Leuchter damit aber acht Tage. So entstand das achttägige Chanukkafest, das mit...
Der Bagel ist ein Hefekringel, ein Brötchen sozusagen, mit einem Loch in der Mitte. Das besondere am Bagel ist, dass er vor dem Backen kurz gekocht wird, was ihm seine einzigartige Konsitenz – fluffig und doch fest – verleiht. Bestreut wird er gerne mit Sesam oder Mohn, gegessen mit allen nur erdenklichen Zutaten. Traditionell und sehr beliebt sind Cream Cheese oder Räucherlachs (Bagel with lox). Der Bagel (jiddisch...
Ich muss zugeben, zuerst hatte ich schon Assoziationen an die Völkerschauen, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreuten, und in denen Eingeborene fremder Kontinente in Tierparks und auf Jahrmärkten dem staunenden Publikum präsentiert wurden. Doch hinter dieser Idee steckt nicht Hagenbeck’s Tierpark, sondern der Zentralrat der Juden höchstpersönlich. Die Idee ist einleuchtend: Antisemitismus, wie jeder Fremdenhass, entsteht v.a. aus Unwissenheit und Ignoranz. Ein Antisemit ist...
Gestern am 18.09.20 begannen mit dem Neujahrsfest Rosh hashanah die hohen Feiertage – die yontevdike teg. Viele Juden Osteuropas lebten in großer Armut. Handwerker und Tagelöhner schufteten rund um die Uhr, um sich das Nötigste zum Überleben zu sichern. Nur am Sabbath und an den hohen Feiertagen (di yontevdike teg) ruhte die Arbeit und man versuchte irgendwie, sich etwas Besonderes zu leisten: ein Stück Fleisch, einen Fisch, ein...
Russland, das war zusammen mit Polen, Rumänien, Modawien und dem Baltikum das Land der ostjüdischen Kultur, der „Yiddishkayt“, der jiddischen Sprache, der Klezmermusik. Der Beginn des 20. Jahrhunderts war die Zeit der großen Auswanderung nach Amerika, und an der amerikanischen Ostküste bildete sich ein neues Zentrum von jiddischer Kultur. New York ist bis heute die heimliche Hauptstadt von „Yiddishland“. Und in der Mitte der 20. Jahrhunderts ging diese...
Arkady Gendler wurde 1921 in Soroca (Bessarabien, heute Moldavien) geboren. Er wuchs in einem jiddischsprachigen Umfeld auf, in dem viel gesungen wurde. Nur er und ein Bruder überlebten den Holocaust, fast seine ganze Familie kam in Lagern um. Im Stalinismus wurde die jüdische Kultur- und Musikszene systematisch unterdrückt und viele ihrer Protagonisten fielen Stalins Säuberungen zum Opfer. An der Unterdrückung änderte sich auch nach seinem Tod nicht viel...
Boris Sandler ist ein jiddischsprachiger Dichter, Schriftsteller, Dramaturg und Journalist. Er wurde 1950 in Beltz, Bessarabien, heute Moldawien, geboren und wuchs als Kind von Holocaust-Überlebenden in einem jiddisch-sprechenden Umfeld auf. Er studierte Literatur in Moskau und gehörte zu den ersten, die sich nach Stalins Säuberungen unter jüdischen Intellektuellen wieder mit jiddischer Sprache und Kultur beschäftigten. Sein literarisches Debut erschien 1981 in dem jiddischen Journal „Sovetish heymland“. Bella Liebermann...
Der 6. (nach anderen Angaben der 7.) Juli war der Geburtstag von Marc Chagall. Er wurde im Jahr 1887 in Witebsk, Weißrussland, in einer einfachen jüdischen Familie als Moische Schagal geboren. Mit Anfang Zwanzig ging er zunächst nach St.Petersburg und 1910 mit Hilfe eines Stipendiums nach Paris, wo er sich ein eigenes Atelier einrichtete. Die Werke von Henri Matisse und anderer Fauvisten wie die Werke von Paul Gauguin...