Kristallnacht
Der 9. November ist der 86. Jahrestag der Reichspogromnacht. Besser müßte man eigentlich von der Reichspogromwoche sprechen.
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland die Synagogen, unzählige jüdische Geschäfte wurden zerstört – das Glas der zerbrochenen Fensterscheiben führte zu dem Namen „Kristallnacht“. Unter diesem Namen kannten wir auch früher den Gedenktag, erst später wurde er offiziell zu „Reichspogromnacht“ umbenannt.
In der Woche zwischen dem 7. und dem 13. November wurden 400 jüdische Mitbürger ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Es war ein Scheitelpunkt, eine letzte Warnung für alle deutschen Juden, aus der Heimat zu fliehen, der Übergang von der staatlich geförderten und angeordneten Diskriminierung hin zur systematischen Verschleppung, Internierung und Ermordung, hin zum Holocaust.
Anfang der 1930er Jahre, als die brüchig gewordene deutsche Demokratie es geschafft hatte, sich immerhin mit demokratischen Wahlen selbst abzuschaffen, da konnte sich noch niemand vorstellen, wohin das führen würde und was nur 10 Jahre später schon grausame Realität sein würde.
Und viele damals in Deutschland lebende Juden konnten sich einfach nicht vorstellen, dass es wirklich so schlimm kommen würde, schließlich waren sie doch Deutsche, dies war ihre Heimat und ihr Vaterland. Aber fast alle, die nicht rechtzeitig geflohen sind, haben dies mit ihrem Leben bezahlt.
Dass sich heute in Deutschland lebende Juden wieder mit der Frage des Auswanderns nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret auseinandersetzen, zeigt, wie weit wir wieder gekommen sind und sollte eine dringend Warnung an alle sein. An alle, die nicht nur wieder schweigende und unbeteiligte Mehrheit sein wollen wie damals.
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Und immer wieder BAP:
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