Die Nacht der ermordeten Dichter

Die Nacht vom 12. auf den 13. August 1952, wird als die Nacht der ermordeten Dichter bezeichnet. Sie markiert einen Höhepunkt der Judenverfolgung in der stalinistische Sowjetunion. In dieser Nacht wurden 13 bekannte jiddische Schriftsteller und Intellektuelle im Lubjanka-Gefägnis in Moskau hingerichtet, unter ihnen David Bergelson, Itzik Fefer, David Hofshteyn, Peretz Markish und Leyb Kvitko.

„Die Verhaftungen geschahen im September 1948 und Juni 1949. Alle Angeklagten wurden wegen ihrer Verbindung zum Jüdischen Antifaschistischen Komitee unter dem Vorwand der Spionage und des Hochverrats verhaftet. Nach Folterungen und drei Jahren Isolationshaft kam es in der Folge zu einem Geheimprozess mit anschließender Verurteilung zum Tod durch Erschießen. Neben der so genannten Ärzteverschwörung handelt es sich hierbei um eines der bekanntesten antisemitischen Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung unter Josef Stalin.

Das Jüdische Antifaschistische Komitee

Das Jüdische Antifaschistische Komitee (JAK) war eine Gruppe bekannter jüdischer Intellektueller, die im Verlauf des Zweiten Weltkriegs auf Veranlassung der sowjetischen Regierung geschaffen wurde, mit dem Ziel, eine weltweite Unterstützung aus jüdischen Kreisen für den Krieg gegen das Deutsche Reich zu gewinnen.

Durch den Einmarsch der Nazis in die Sowjetunion und den Holocaust wurde die jüdische Kultur fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg entschieden sich die Mitglieder des Komitees, sich dem Neuaufbau des jüdischen Lebens in der Sowjetunion zu widmen.

Die Entstehung Israels sorgte für Misstrauen bei Stalin gegenüber der jüdischen Bevölkerung und insbesondere gegenüber dem JAK. Den Neuaufbau der jiddischen Kultur sah er als Versuch, sich von der kommunistischen Ideologie zu lösen. Stalin befürchtete, dass sich die jüdische Bevölkerung kulturell und sprachlich abkapseln würde, um schließlich mit Israel und Amerika ein Bündnis einzugehen.“ (Quelle: Wikipedia)

Jüdisches Antifaschistisches Komitee

Hier ist ein fünfminütiger Podcast auf Proste Yiddish, der an dieses Ereignis erinnert:


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