The Kishke Monologues

Eine musikalisch-kulinarische Reise

Der Besuch eines jiddischen Theaters in Tel Aviv, der Wiege der wiederbelebten hebräischen Sprache, wirkt etwas ungewöhnlich. Aber das ist nur eine der Ironien in „Monologe aus der Kishke“, einem Musical des Yiddishpiel Theaters, das die osteuropäische Küche und Kultur feiert.

„Bei allem, was ich auf Jiddisch mache, ist eines meiner Hauptziele, es einem neuen Publikum nahe zu bringen“, erklärt Yoni Eilat, ein erfahrener Yiddishpiel-Schauspieler, der bei dieser Aufführung Regie führte. „Mein Gedanke war: ‚Okay, es gibt Leute, die Jiddisch sprechen, und die kommen zu den Yiddishpiel-Aufführungen. Sie sind älter, in ihren 70ern und 80ern – sie sollten bis 120 leben, aber in einer Weile werden sie nicht mehr da sein. Und wenn wir weitermachen wollen, müssen wir das Publikum erweitern.‘

Die Wiederbelebung der jiddischen Sprache und Kultur ist eine besondere Leidenschaft von Eilat. Er lernte Jiddisch von seiner Mutter und seiner Großmutter, die es als Umgangssprache benutzten, und jetzt ist es Teil seiner Arbeit als Schauspieler.

„Monologues“ versucht, die Kluft zwischen dem traditionellen jiddischsprachigen und dem nichtjiddischsprachigen Publikum zu überbrücken, indem es den Stil des Mainstream-Musiktheaters mit einer jiddischsprachigen Nische verbindet. Das Stück, das als „musikalisch-kulinarische Reise“ beschrieben wurde, basierte hauptsächlich auf Texten aus Kochbüchern und umfasste Monologe auf Hebräisch und jiddische Lieder.

Das Stück ist mit hebräischen Monologen durchsetzt, und nur die Lieder sind wirklich jiddisch. (Um den nicht-jiddischsprachigen Zuschauern den Zugang zu erleichtern, gibt es Übertitel in Hebräisch und Russisch auf einer Leinwand über der Bühne). Dies ist eine Premiere für das Yiddishpiel-Theater, aber es war eine bewusste Veränderung, um das bisherige Publikum zu erweitern.

„Wir haben gemerkt, dass diese Show für alle ist“, sagt Yael Yekel, eine weitere Darstellerin. „Wir treffen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sogar religiösen Hintergründen. Selbst Zuschauer, die durch ihre Großeltern oder Eltern einen Bezug zur jiddischen Sprache haben, haben nicht unbedingt den gleichen Bezug zum Essen.“

Für die ältere Generation der Jiddisch-Sprecher ist es bewegend, eine Gruppe junger, säkularer Israelis zu sehen, die die Sprache und Kultur ihrer Vorfahren bewahren. Für die Darsteller selbst ist die Show – bis hin zur Retroküche mit Spitzendeckchen – eine Möglichkeit, sich mit ihren Wurzeln und ihrem Erbe zu verbinden.

„Monologe aus der Kishke“ lief in Tel Aviv seit April 2013 und wurde von der Regierung und der Stadtverwaltung von Tel Aviv sowie mit Mitteln aus Deutschland finanziert. Für seine Arbeit wurde Yoni beim israelischen Theaterpreis als Regisseur des Jahres nominiert. Im Jahr 2015 nahm das Stück am Kulturfest in New York City und 2016 am Festival der jüdischen Kultur in Warschau teil.

„Es ist nicht etwas, das nur in Israel passiert, es ist eine Verbindung zu unseren Wurzeln“, erklärt Eilat. „Es gibt auch andere Juden in der Welt, die diese Sehnsucht entdeckt haben.“

Der Text basiert auf Auszügen einer Übersetzung des Artikels: „A Yiddish play that speaks from the gut“, The Times of Israel, 28.05.2014

 


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