Die Geisterstraße
Die Geisterstraße von Amanda Sthers ist ein stilles, zartes, brutales und sehr trauriges Buch. Es geht um die beiden letzten Juden von Kabul, um ein junges Mädchen, das wegen einer ungewollten Schwangerschaft dem Tod durch Steinigung entgegensieht und eine depressive Soldatengattin in Los Angeles. Das Buch ist von 2005, jedoch hat es leider heute wieder eine ungeahnte Aktualität erhalten.
Hier ist eine Beschreibung auf buecherrezensionen.org:
Kabul, Afghanistan: Die 17-jährige Muslimin Naema lernt den amerikanischen Journalisten Paul kennen. Sie verlieben sich. Nach einer leidenschaftlichen Nacht ist Naema schwanger. Als sie dies erkennt, ist Paul schon längst wieder in Los Angeles. Sie weiß auch, dass ihr für dieses Vergehen der Tod durch Steinigung droht. Da Paul ihr seine Adresse hinterlassen hatte, wendet sie sich in ihrer großen Not an die zwei letzten noch lebenden Juden in Kabul, Alfred den Schreiber und Simon den Schuster, und sie setzen einen Brief an Paul auf. Tragischerweise wird Paul Naemas Hilferuf niemals erhalten.
Simon erzählt diese ergreifende Geschichte. „Alfred ist tot“ – so beginnt sein erster Satz, und der Leser ist auf das katastrophale Ende vorbereitet. „Ich mag Alfred nicht,“ sagt Simon ein paar Seiten weiter. Aber das stimmt nicht. Diese beiden liebenswerten Alten brauchen einander. Keiner könnte ohne den anderen leben. Mit Spott, Zynismus und eine Prise Humor gehen sie miteinander um. Sie feiern ihre jüdischen Riten gemeinsam. Dann taucht Naema auf, und ihr Leben gerät aus den Fugen. Verzweifelt versuchen sie, ihr zu helfen. Dabei haben sie keine Angst vor den fanatischen Moslems, die ihnen den Umgang mit der jungen unverheirateten Afghanin verbieten und sie beobachten.