Alarmstufe rot

Eigentlich sollten hier und heute die Konzertankündigungen für den November erscheinen, und nach dem ausgefallenen Frühjahr und dem mauen Sommer war der November endlich mal wieder ein hoffnungsvoller Monat mit vielen Konzerten. Mit reduzierter Zuschauerzahl, klar, mit viel Abstand zwischen den Sitzen, mit Platzreservierungen, mit Maskenpflicht beim Rein- und Rausgehen, mit ohne Pause und nicht länger als eine Stunde, mit Desinfektionsmittel überall, mit tollen Veranstaltern, die viel Arbeit und Initiative in eine sauberes, funktionierendes und sicheres Hygienekonzept gesteckt haben.

Es hat nicht sollen sein.

Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahmen kann man streiten, tut man auch, überall und laut und mittlerweile ziemlich aggressiv. Ich halte mich gerne etwas zurück und verweise auf den ausführlichen, in der Tonlage unaufgeregten und sachlichen Artikel der wunderbaren Christina Lux vom 29.10. auf Facebook, in dem sich so mancher Künstler und Solo-Selbständiger wiederfinden kann:

Veranstalter leisten unfassbares, in dem sie mit aller Kraft Hygienemaßnahmen umsetzen und im Sommer Open Air Konzerte aus dem Boden stampfen, damit es weitergeht. Großen Dank an Euch! Nie hatte ich so kurzfristige Anfragen. Einiges kann abgefangen werden, aber für viele, speziell die, die als Begleitmusiker größerer Bands oder als Techniker arbeiten, der völlige Aus Knopf. Viele sind am Rande der Verzweiflung, ganze Jahresplanungen brechen zusammen. Laufende Kosten fressen den Rest des Ersparten weg.

https://www.facebook.com/ChristinaLuxWohnzimmer/posts/10220529202634722

Hier ist die Webseite #Alarmstufe rot, ein Bündnis verschiedener Initiativen und Verbände der deutschen Veranstaltungswirtschaft:

Die Veranstaltungswirtschaft hat die von Bund und Ländern auferlegten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bisher sämtlich mitgetragen. Bei den beschlossenen Hilfsmaßnahmen für Unternehmen wurde die Veranstaltungswirtschaft jedoch völlig unzureichend berücksichtigt. Hunderttausende Einzelunternehmer, KMU und große Mittelständler erhalten bei weitem nicht die dringend benötigten Hilfen, die notwendig sind, um massenhafte Entlassungen und Insolvenzen zu verhindern.

Um eine gigantische Pleitewelle in der Veranstaltungswirtschaft zu verhindern, haben wir ganz konkrete Maßnahmen erarbeitet und stellen folgende Forderungen an die Regierung.

#Alarmstufe rot

Und hier noch ein sehr lesenswerter Beitrag in der FAZ:

Die Hygienekonzepte der meisten Kultureinrichtungen seien überaus konsequent. Ihnen könne man nicht anlasten, dass sich das Infektionsgeschehen kaum noch nachverfolgen lasse. Eher habe dieser Umstand mit einem Versäumnis der Politik zu tun, die es unterlassen habe, die Gesundheitsämter rechtzeitig aufzurüsten.

Ein Affront gegen Kulturschaffende

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