Lizzie Doron: Who the Fuck Is Kafka
Eine Liebesgeschichte ist es nicht, wird es auch nicht. Es ist die Geschichte einer Annäherung und einer Freundschaft, langsam, mühselig, ein vorsichtiges sich-näher-kommen, dann wieder Mißtrauen und Ablehnung, ein Schritt zurück, zwei Schritte vor. Der ganze Nahostkonflikt mit seinen hoffnungslos verhärteten Fronten, erlebt durch zwei Protagonisten, die sich fest vorgenommen haben, das Unmögliche möglich zu machen: Verstehen und Entgegenkommen. Und diesen Prozess als Buch und als Film zu dokumentieren.
Ich zitiere den Klappentext:
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Zuerst: Ein Hotel in Rom. Eine israelisch-palästinensische Konferenz: Aber ist der Mann, der mit Lizzie auf dem Podium sitzt, nicht vielleicht doch ein arabischer Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel? Nein, Nadim pflegt nur seine Reiseunterlagen mit schwarzem Klebeband am Hosenbund zu befestigen, und dafür gibt es Gründe … Dann: High Heels in Ost-Jerusalem? Ein Palästinenser im vornehmen Tel Aviver Apartmentgebäude? Von Anfang an ist es eine wechselvolle Freundschaft, die sich zwischen der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron und dem arabisch-palästinensischen Journalisten Nadim entwickelt, begleitet von Vorurteilen und Unverständnis. Es gibt Grenzen der Verständigung. Lizzie hat den Holocaust im Gepäck, Nadim die Nakba – die große Katastrophe -, wie die Palästinenser die Folgen des 48er-Krieges nennen. Sie begreifen, dass sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschiedenen geschlossenen Abteilungen.
Ein gutes und sehr ehrliches Buch. Lediglich der Titel (kommt irgendwann mal vor, hat aber keinen Bezug zu irgendwas sonst) und das Foto auf der Taschenbuchausgabe sind ziemlich beliebig und irreführend.