Sex am Sabbat?
Ein Mann wollte wissen, ob Sex am Sabbat eine Sünde ist, denn er ist sich nicht sicher, ob Sex Arbeit oder Vergnügen ist. Also fragt er einen katholischen Priester nach seiner Meinung in dieser Frage. Der Prister schaut lange in der Bibel nach und sagt dann: „Mein Sohn, nach einer erschöpfenden Bibelsuche bin ich sicher, dass Sex Arbeit und somit am Sonntag nicht erlaubt ist.“
Der Mann denkt sich, „Was versteht ein katholischer Priester schon vom Sex?“ und geht zu einem evangelischen Pfarrer, einem verheirateten Mann, um von ihm eine schlüssige Antwort zu erhalten. Doch von ihm bekommt er die gleiche Antwort: Sex ist Arbeit und darum nicht für den Sonntag.
Mit dieser Antwort immer noch unzufrieden sucht er die ultimative Autorität – einen Mann, der das Wissen und die Tradition von Jahrtausenden in sich birgt – einen Rabbi. Der Rabbi überlegt lange und sagt dann: „Mein Sohn, Sex ist eindeutig Vergnügen.“
Da fragt der Mann nach: „Rabbi, wie könnt Ihr dessen so sicher sein, wenn mir alle anderen erkären, dass Sex Arbeit sei?“
Da antwortet der Rabbi leise:“Wenn Sex Arbeit wäre, würde meine Frau es das Hausmädchen machen lassen.“
(Quelle: Sex am Sabbat von Ilan Weiss)
Den Klassiker aller Sammlungen jüdischer Witze, das Buch von Salcia Landmann von 1963, habe ich hier vor zwei Jahren schon vorgestellt.
Ich finde, Sex am Sabbat von Ilan Weiss (Patchworldverlag Berlin, 2010) ist ein würdiger Nachfolger. Ok, manches ist Altes im neuen Gewand, die Sammlung ist nicht so ausführlich wie die von Salcia Landmann, der schwere historische Kontext (Verfolgung im zaristischen Russland, im Stalinismus, im Nationalsozialismus) ist weitgehend ausgeklammert, die Themen sind leichter – Familie, Beziehungen, Religion und immer wieder das Neben- und Gegeneinander christlicher und jüdischer Werte („Treffen sich ein Rabbi und ein Priester …“) – aber es ist eine tolle Sammlung und es finden sich einige echte Perlen darin.
Von Ilan Weiss heißt es lapidar: „Er hat den Humor mit der Muttermilch aufgesogen. Wer eine rumänische Mutter und einen polnischen Vater hat, kann sich nur mit Humor retten.“ (bücher.de)
Beitragsbild: Ben Gershon in Jüdische Allgemeine