Jiddische Filme in Polen
In den dreißiger Jahren, mit Beginn des Tonfilms, wurden viele Filme auf jiddisch produziert, die meisten in den USA, jedoch auch einige in Polen. Am bekannstesten ist „Yidl mitn fidl“ (1936) mit der unvergleichlichen Molly Picon in der Hauptrolle. Weitere sind:
- Der dibuk (1937)
- Der purimshpiler (1937)
- A briwele der mamen (1938)
- On a haym (1939)
Die Filme, in der meist ein klassisches Liebesdrama in eine Rahmenhandlung eingebaut wird, zeigen viel vom jüdsichen Leben im galizischen Shtetl, entweder ganz aktuell in den Dreißigern, oder aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg oder noch vor der Jahrhundertwende. Die Sprache ist ein Jiddisch mit starkem galizischem Akzent – meist gibt es englische (oder auch polnische) Untertitel.
Wo kann man die Filme sehen?
Die meisten Filme sind restauriert als DVD erhältlich, vermutlich nur in den USA. Hier treibt der Internethandel skurrile Blüten: wenn man z.B. bei amazon.de nach „Yidl mitn fidl“ sucht, kriegt man ein gebrauchtes Exemplar für schlappe 194,06 € angeboten. Aber auch auf amazon.com gibt’s den Film nur für 148,95 $.
Wer nicht so viel Geld investieren und/oder nur mal reinschauen will:
„Der dibuk“ ist komplett auf Youtube zu sehen, allerdings in ziemlich schlechter Tonqualität. Man sollte „dybbuk“ als Suchbegriff eingeben, sonst landet man bei Trailern zu diversen Horrorfilmen – der „dibuk“ ist im jiddischen ein böser Geist. „Yidl mitn fidl“ gibt es nur als ein 30-Min-Fragment, der Rest ist aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Die gute Nachricht:
Die Facebook-Seite „yiddish films & films in and/or on yiddish“ stellt viele Filme in voller Länger zur Verfügung. Man benötigt lediglich einen Facebook-Account.