Jiddisch – Geschichte und Kultur einer Weltsprache
„Weltsprache“ – dazu hat es das Jiddische im Laufe des 20. Jahrhunderts gebracht. Von einer regional auf bestimmte Regionen Osteuropas begrenzten zu einer weltweit gesprochenen Sprache. Während im gleichen Zeitraum die Zahl der jiddischen Muttersprachler extrem zurückgegangen ist und Jiddisch heute auf der roten Liste der bedrohten Sprachen steht. Irgendwie eine paradoxe Situation.
Was wir heute als „Jiddisch“ bezeichnen, ist eigentlich nur das ashkenasische Ostjiddisch, während das Westjiddische schon im 19. Jahrhundert weitgehend verschwand – v.a. bedingt durch die (auch sprachliche) Assimilation der deutschen und westeuropäischen Juden.
Das Buch von Marion Aptroot und Roland Gruschka: „Jiddisch – Geschichte und Kultur einer Weltsprache“ zeichnet den Weg des Jiddischen von den Anfängen im Mittelalter bis heute nach, beschäftigt sich mit den verschiedenen Dialekten, mit der jiddischen Literatur, mit der Rolle von Chassidismus und Haskala, mit dem Streit zwischen Jiddischisten und Hebraisten, der Verbreitung des Jiddischen in die ganze Welt und der Rolle, die es heute noch spielt.
Fundiert, stellenweise etwas trocken, aber höchst informativ und interessant, eine unbedingte Empfehlung für alle, die sich mit der jiddischen Sprache beschäftigen.
Wie immer meine Empfehlung: man kann das Buch natürlich auch bei Amazon bestellen, aber der Buchhändler um die Ecke hat es genauso schnell.